Pressemeldung 20.12.2019

Potsdam – Die Ergebnisse des Waldzustandsberichtes 2019 in Brandenburg verdeutlichen die Situation, auf die Waldbesitzer*innen in Brandenburg und der gesamten Bundesrepublik seit einiger Zeit hinweisen. Dürren, Brände und Insektenkalamitäten bedrohen die Wälder in einem bislang nicht gekannten Ausmaß. Ob Laub- oder Nadelbaum, Staats- oder Nichtstaatswald, monofunktionales Schutzgebiet oder multifunktional bewirtschafteter Wald, alle leiden gemeinsam an den extremen Veränderungen ihrer Umwelt. Ideologisierte Parolen zur Forstwirtschaft oder romantische Wunschvorstellungen zur künftigen Waldgestalt helfen niemandem weiter. Der Waldbesitzerverband Brandenburg e.V. erteilt daher politischer Effekthascherei eine klare Absage. Vorsitzender Thomas Weber: „Was der Wald und seine ordnungsgemäße, multifunktionale und nachhaltige Forstwirtschaft jetzt brauchen, ist das Ernstnehmen faktenbasierter, wissenschaftlicher Grundlagen des Waldbaus und der standortsgerechten Forstwirtschaft, ganz wie es Greta Thunberg gebetsmühlenartig rät: Vertraut auf die Wissenschaft.“

Wälder, bewirtschaftet oder nicht, zeigen wie empfindliche Seismografen, dass sich seit Jahren in unserer Umwelt etwas verändert. Spontane Extremereignisse, wie in den letzten beiden Sommern (Trockenheit, Insektenexplosionen, Großfeuerereignisse), verdeutlichen für Jedermann diese teilweise schleichenden, aber dramatischen Prozesse. Lebensqualität und Lebensgrundlagen werden dadurch bedroht, dem gilt es entgegenzuwirken!

Seit 30 Jahren ist daher als Antwort auf diese Herausforderungen der Waldumbau in Brandenburg vorangeschritten. Die standortgerechte Forstwirtschaft, wie sie vor nunmehr fast 70 Jahren in Eberswalde erforscht und bis heute weiterentwickelt wurde, hat auf unterschiedliche Weise, durch Saat, Pflanzung oder durch Naturverjüngung in Abhängigkeit zum forstlichen Standort weite Teile der Wälder in Brandenburg stabiler gegen Klimawandel und reicher an Arten und Strukturen gemacht. Obwohl über lange Zeit hinweg weder die Politik, noch die Verwaltung oder gar der organisierte Naturschutz bei dieser Aufgabe der Daseinsvorsorge hilfreich mitgewirkt haben, ist es den tausenden von nichtstaatlichen Forstbetrieben im Land gelungen, beachtliche Erfolge auf diesem Weg zu erzielen.

Wer die fachliche und strategische Auseinandersetzung um den Wald und die Forstwirtschaft auf simple Fragen nach Laub- oder Nadelholz, heimische oder fremdländische Baumart oder auf Gute Wälder / Schlechte Forste reduziert, verkürzt in unverantwortlicher Weise die notwendige Diskussion um die Zukunft von Wäldern, die Forstwirtschaft als Rohstoffproduzent und CO2-Senker und das Eigentum und die Einnahmequelle vieler Familien im ländlichen Raum.

Wer die Ergebnisse des Waldzustandsberichts 2019 ernst nimmt, dem stellen sich unweigerlich Fragen nach der fachlichen Fundiertheit jüngster Positionen einiger Interessenvertreter im politischen Umfeld. Die Kiefer, gescholten und verschmäht, steht trotz Kriesen und Trockenheiten noch vergleichsweise gut da, Laubbaumarten, die lange als „Heilsbringer“ propagiert wurden, leiden in extremer Weise.

Wer den Herausforderungen der Umweltveränderungen auch im Wald und in der Forstwirtschaft die Stirn bieten will, ohne eine der drei Funktionen des Waldes, die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion zu verraten, dem ist die Unterstützung des Waldbesitzerverbandes Brandenburg e.V. sicher.